Nachhilfe von Albus
Eine lange Zeit ist es jetzt schon her, seit ich dich auf Hogwarts habe begrüßen dürfen.
Ich wusste nicht, wie sehr du dich in der Zwischenzeit verändert hast.
Ich wusste auch nicht, wie du jetzt aussiehst.
Denn jedes Mal wenn ich an dich gedacht habe, ist das Bild der jungen und eifrigen Schülerin vor mir erschienen.
Doch eine Schülerin bist du definitiv nicht mehr.
Du bist reifer geworden.
Hast dich zu einer Frau entwickelt.
Einer wunderschönen Frau, wie ich selbst zugeben muss.
Ich drehe meine Runde.
Begrüsse jeden einzelnen ehemaligen Schüler.
Alle habe ich sie eingeladen, auf Hogwarts zu erscheinen.
Und alle sind sie gekommen.
Auch du bist hier.
Ich schlängel mich durch die vielen Schüler hindurch.
Du stehst in einer Ecke der grossen Halle.
Deine beiden besten Freunde stehen an deiner Seite.
Harry, Ron und du, ihr ward das goldene Trio von Hogwarts.
Habt viel Unsinn gemacht, aber auch Gutes getan.
Ich muss zugeben, seit ihr nicht mehr da seid, ist es in diesem Schloss ruhig geworden.
Dein Lachen dringt an mein Ohr.
Heiter und fröhlich lachst du über etwas, was Ron dir gerade erzählt hat.
Doch ich sehe auch aus dieser Entfernung, wie du immer wieder in der Halle umherschaust.
Als würdest du etwas... als würdest du jemanden suchen.
Harry hat mich erspäht.
Winkt mich zu euch und begrüsst mich herzlich.
Auch Ron schüttelt mir fröhlich die Hand.
Du lächelst mich an, deine Augen glänzen vor Wiedersehensfreude und doch glaube ich, so etwas wie Traurigkeit in ihnen lesen zu können.
Es versetzt mir einen kleinen Stich und doch bestätigt es meinen Verdacht.
Ich beginne eine Unterhaltung.
Frage, wie es euch in der Zwischenzeit ergangen ist.
Harry und Ron sind Auroren geworden, aber das wusste ich schon vorher.
Wir halten Briefkontakt.
Doch ich wusste nur von ihnen, wie es dir ergangen ist.
Du erzählst, dass du studierst.
Ehrlich gesagt, habe ich auch nichts anderes von dir erwartet.
Zaubertränke hat es dir angetan.
Ein schwieriges Fach, aber ich glaube daran, dass du es schaffen wirst.
Du hast bis jetzt alles geschafft!
Ich zwinkere dir aufmunternd zu und wechsele das Thema.
Wie zufällig erwähne ich den Abschiedsball eurer Jahrgangsstufe.
Unterhalte mich mit euch über einige lustige Begebenheiten.
Auch du lachst mit, doch ich sehe, dass deine Augen eine Spur dunkler geworden sind.
Und wieder huschen sie durch die Halle auf der Suche nach etwas.
Diese Entdeckung spornt mein geplantes Unternehmen an.
Ich schenke Harry und Ron ein kurzes Lächeln.
Sie wissen von meinem Plan.
Sie waren es auch, die mich auf deinen Zustand aufmerksam gemacht haben.
Es hat lange Gespräche und viel Eulenpost gefordert, sie zu überzeugen.
Aber sie wollen nur dein Bestes!
Du hättest keine besseren Freunde als diese beiden finden können.
Ich gebe der Band ein unsichtbares Zeichen und die Musik setzt ein.
Wieder zwinkere ich dir zu, dann bitte ich dich zum Tanz.
Erfreut lächelst du, nimmst meine angebotene Hand und lässt dich von mir in die Mitte des Saales führen.
Sachte wiegst du dich im Takt der Musik, versuchst, mir deine Aufmerksamkeit zu schenken, doch ich sehe, dass es dir nicht gelingt.
Die Tür zur Halle öffnet sich leise und mein "Opfer" tritt ein.
Doch du siehst es nicht, denn du stehst mit dem Rücken zu ihm.
Er verdrückt sich in eine Ecke, doch ich lasse ihm diese Chance nicht.
Ich winke ihn herbei, unauffällig, aber er versteht.
Mürrisch kommt er auf mich zu.
Er scheint dich nicht erkannt zu haben.
Ich gebe vor, dass meine alten Knochen einer so jungen Dame nicht mehr gewachsen seien und übergebe dich mit einem Lächeln an ihn.
Dann ziehe ich mich zur Bar zurück, um das nachfolgende Schauspiel zu beobachten.
Sekundenlang steht ihr euch einfach gegenüber.
Ihr habt euch also erkannt.
Ein Lächeln huscht über mein Gesicht.
Dann endlich kommt Bewegung in eure Körper.
Zögernd geht ihr aufeinander zu, nehmt die Tanzstellung ein.
Keinen Moment weichen eure Augen von denen eures Gegenübers ab.
Zu lange ist es jetzt schon her...
Erinnert ihr euch noch an den Ball, als ihr gezwungenermassen, so wie heute, miteinander tanzen musstet?
Ich werde diesen Abend nicht so schnell wieder vergessen.
Ihr ward füreinander geschaffen, seid es auch jetzt noch, wenn ich euch so beobachte.
Perfekt aufeinander eingespielt.
Heute wie damals habt ihr die anderen um euch vergessen.
Habt euch auf den Takt der Musik und auf euch selbst verlassen.
Es war ein Vergnügen, euch beiden zuzusehen.
Unmerklich seid ihr euch immer näher gekommen, schliesslich hätte nicht einmal mein Zauberstab mehr Platz zwischen euch gehabt.
Es wurde über euch geflüstert, auch unter den Lehrern, aber ihr habt euch nicht stören lassen.
Ich konnte euch einfach nicht unterbrechen.
Das habt ihr selbst getan.
Genauer gesagt, er tat es.
Urplötzlich hat er sich von dir abgewandt und ist aus der grossen Halle verschwunden.
Deinen Blick werde ich nie vergessen.
Tränen waren in deinen Augen, als du verlassen mittem im Saal standest.
Ron kam auf dich zu und sprach dich an.
Doch du hast ihm keine Antwort gegeben, bist ohne ein weiteres Wort aus der Halle gestürmt.
Ich wollte euch nach, doch irgendetwas hielt mich zurück.
Ihr solltet das unter euch regeln.
Doch ihr habt es nie getan...
Am nächsten Tag sah ich die Tränen in deinen Augen, doch du bist stark geblieben.
Er war nicht erschienen, um dir 'Lebe Wohl' zu sagen.
Doch als ich zum Astronomieturm aufstieg, um euch ein letztes Mal nachzusehen, wie die Kutschen das Gelände verlassen, bin ich ihm begegnet.
Gemeinsam haben wir euch hinterher gesehen.
Aber ich wusste, wem er eigentlich hinterher sah.
Ich habe an diesem Abend lange auf ihn eingeredet, bis er mir endlich einen Teil offenbart hat.
Er liebt dich.
Schon länger als du glaubst.
Er hat dich nie vergessen, das spürte ich.
Ich kenne ihn einfach schon zu lange.
Hat sich wie wild in seine Arbeit vergraben, um sich abzulenken.
Er sei noch strenger geworden, dies sagten die Beschwerden der Schüler.
Zu den Bällen ist er gar nicht mehr erschienen.
Wahrscheinlich haben sie ihn einfach an dich erinnert?!
Auch dir schien es nicht besser zu gehen, wie mir Harry erklärte.
Warum macht ihr euch das Leben nur so schwer?!
Ich habe es damals schon nicht verstanden, vielleicht tue ich es ja heute.
Wieder wandert mein Blick zu euch.
Dein Kopf ruht auf seiner Schulter.
Du scheinst seine Nähe zu geniessen.
Ihn geht es genauso, dass weiss ich.
Wieder wiegt ihr euch im Takt der Musik, wieder habt ihr die Umgebung vergessen.
Sonst hättet ihr schon lange bemerkt, dass die Band nicht mehr spielt oder es war euch egal.
Plötzlich trifft mich sein Blick.
Er wandert von mir zu dir, dann wieder zurück.
Er lächelt mich an, es ist ein dankbares Lächeln.
Ich habe ihn viel zu selten lächeln gesehen.
Du spürst seine Veränderung und hebst den Kopf.
Dann folgst du seinem Blick.
Deine Augen strahlen mich an.
Die Traurigkeit ist vollends daraus verschwunden.
Du beginnst zu lächeln und ich zwinkere dir zu.
Dann wendest du dich wieder zu ihm.
Nimmst vorsichtig sein Gesicht in deine Hände und tust das, was du schon vor Jahren hättest tun sollen.
Du küsst ihn.
Ein zufriedenes Lächeln huscht über meine Lippen.
Mein Unternehmen ist endlich gelungen...
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Ich möchte aber an dieser Stelle ganz klar festhalten, dass ich mit dieser Geschichte kein Geld verdiene!
Alle hier verwendeten Figuren sind Eigentum von J.K.Rowling.
Ich habe mir nur die Freiheit genommen, mit meinen eigenen Ideen etwas anderes zu gestalten. :)
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