Wach auf!


Deine Augen sind geschlossen, deine Atmung geht ruhig.
Du liegst schon viel zu lange hier.
Viele haben die Hoffnung schon aufgegeben.
Albus und ich sind noch zwei der wenigen, die an dich glauben.
Hilf uns...

Sanft drücke ich deine Hand, ich will dir das Gefühl geben, nicht alleine zu sein.

"Wach auf, komm zu uns zurück!"

Wie viele Wochen sind seit diesem Tag vergangen?
Der Tag, der dir dieses Bett im Krankenflügel beschert hat?


Du hast Harry das Leben gerettet, doch du hast dich selbst in Gefahr gebracht.
Es grenzt an ein Wunder, dass du überhaupt hier liegst.


Du hast alle Vorsicht fallen gelassen, als du den Lord für einen kurzen Moment abgelenkt hast.
Das war Harry's Chance!


Der Krieg war vorbei.


Doch du hast nicht mit den ganzen Todessern gerechnet.
Sie haben sich an dir gerächt, für den Tod ihres Meisters.
Es hat dich kein einziger tödlicher Fluch getroffen, aber genug von den Anderen.

Der Crutiatus ist nur einer davon, den du in mehrfacher Dosis abbekommen hast.


Du hast gekämpft, gegen die Flüche und deine Gegner.
Ich habe gesehen, wie dein Körper immer schwächer wurde.


Als wir dir zu Hilfe kamen, warst du schon bewusstlos.
Ich dachte im ersten Moment, du seist tot.


Verzweifelt bin ich neben dich gekniet, habe deinen leblosen Körper an meine Brust gebettet.
Ich habe dich sogar angeschrien, dass du aufwachen sollst.


Bitte verzeih mir.


Die anderen haben nicht eingegriffen.
Wussten sie etwa, was dies für mich bedeutet hatte?


Meine Tränen benetzten dein schwarzes Haar, doch es war mir egal.
Plötzlich fühlte ich eine schwache Bewegung deiner Brust.
Du lebst!


Ich warf den anderen einen strahlenden Blick zu.
Aber es hat mich nur einer verstanden...


Albus zog mich sachte von dir weg, bettete dich auf eine herbeigezauberte Trage.
Zusammen eilten wir zurück zum Schloss.


Ich wich die ganze Zeit nicht von deiner Seite.
Hielt während des ganzen Weges in den Krankenflügel deine Hand.
Du solltest nicht alleine sein.

"Wach auf, komm zu uns zurück!"

Tränen laufen über meine Wangen, nässen deine Decke, als ich mich an diese Momente erinnere.

Seit diesem Tag warte ich nun Tag und Nacht auf irgendein Zeichen von dir.
Jeden Tag hoffe ich aufs Neue, dass du endlich deine Augen öffnest.


Sieh mich an, schrei mich an.
Nur tu irgendetwas!
Es macht mich fertig, dich so zu sehen.


Du solltest bei uns sein.

"Wach auf, komm zu uns zurück!"

Krampfhaft drücke ich deine Hand, versuche die neue Welle von Tränen zu unterdrücken.

Albus war vorhin hier.
Hast du ihn erkannt?
Er hat mit dir gesprochen.
Ich habe die Enttäuschung in seinen Augen gesehen, als du nicht antwortest hast.


Er vermisst dich.
Wir vermissen dich.
Sogar Harry und Ron geben es zu, dass ihnen deine zynische Art fehlt.


Ich weiss, ihr habt euch nie gut verstanden, aber sie bereuen es.
Am meisten Harry.
Er ist oft hier, sitzt mit mir zusammen an deinem Bett und hofft, dass du endlich aufwachst.


Er und Ron wissen, wie ich zu dir stehe.
Es war ein grosser Schock für sie, aber sie akzeptieren es.


Ich vermisse dich so sehr!

"Wach auf, komm zu mir zurück!"

Mein Blick ruht auf dir. Ich präge mir jede Einzelheit von dir in mein Gehirn.

Weißt du, dass ich es bin, die immer über dich wacht?


Albus hat mich vom Unterricht freigestellt.
Er glaubt, dass ich die Einzige bin, die dich zurückholen kann.


Wieso schenkt er mir so selbstsicher sein Vertrauen?
Aber er weiss einfach Dinge über dich, von denen ich keine Ahnung habe.
Dies gehört wahrscheinlich dazu.

"Wach doch endlich auf! Du hast mich lange genug alleine gelassen!"

Mein Kopf ruht auf deiner Brust, ich möchte dir nahe sein.
Wenigstens jetzt noch...

Dein Herzschlag ist ruhig und gleichmässig.
Als würdest du schlafen.

Ich schliesse meine Augen, lasse mich von meiner Fantasie leiten.


Ich stelle mir vor, wie deine Hand über mein Haar gleitet, meine Wange streichelt.
Deine andere Hand ist auf meinen Rücken gelegt, streicht beruhigend auf und ab.


Wieder laufen Tränen über mein Gesicht.
Ich kann deine Berührung förmlich fühlen, ich spüre deine Wärme.

"Wach auf, komm zu mir zurück!"

Die Erkenntnis trifft mich wie ein Schlag.


Ich hebe meinen Kopf ein wenig.
Meine Augen treffen auf deine.
Du siehst mich mit einer Wärme an, die mein Innerstes tief berührt.


Diesmal weine ich Freudentränen.


"Severus, du bist wach...", ist alles, was über meine Lippen kommt.
Meine Stimme zittert.


Ein schwaches Lächeln huscht über dein bleiches Gesicht.
Wieder streicht deine Hand über meine Wange, wischt sanft die Tränen fort.


"Du warst die ganze Zeit über bei mir?", fragst du.
Deine Stimme klingt rau, viel zu lange hast du nicht mehr gesprochen.


Ich nicke schwach.

Ich bin nie von deiner Seite gewichen.
Geschlafen habe ich wenig.
Die Sorge um dich hat mich wach gehalten.

Du schlingst deine Arme um mich, drückst mich an dich, hauchst einen Kuss in mein Haar.


"Mein Engel...", höre ich dich sagen.


"Lass mich nie mehr so lange allein...", flüstere ich, dann vereine ich zärtlich meine Lippen mit deinen.


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Ich möchte aber an dieser Stelle ganz klar festhalten, dass ich mit dieser Geschichte kein Geld verdiene!

Alle hier verwendeten Figuren sind Eigentum von J.K.Rowling.

Ich habe mir nur die Freiheit genommen, mit meinen eigenen Ideen etwas anderes zu gestalten. :) 


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