Meine Angst.
Wenn ich über etwas amüsiert bin, kommst du und nennst mich eine Närrin.
Wenn mich etwas berührt und zu Tränen rührt, sagst du mir knallhart ins Gesicht, ich sei zu nah am Wasser gebaut.
Wenn ich auf jemanden Fremden zugehe und ihn in meinem Leben willkommen heisse, hältst du mich für wagemutig und schüttelst ungläubig den Kopf.
Wenn ich jemandem meine Gefühle zeige, stehst du mit erhobenem Zeigefinger warnend neben mir und machst mir klar, dass niemand mein wahres Selbst sehen darf.
Wenn ich von den verschiedenen Ideen für mein Leben erzähle, bist du die Erste, die mich naiv und eine Träumerin nennt.
Wenn ich es wage, jemandem meine Gefühle zu offenbaren, sagst du mir, dass ich damit rechnen muss, nicht geliebt zu werden.
Wenn ich mein Leben zu geniessen weiss, flüsterst du mir zu, dass eine Chance besteht, dass ich dabei sterben kann.
Wenn ich in etwas meine Hoffnung setze, zeigst du mir unvermittelt, wie nah dabei die Verzweiflung sein kann.
Und wenn ich etwas Neues wage, hältst du mir sofort mahnend meine Fehler vor.
Doch das ist das Risiko.
Der Versuch.
Und die Folge.
Du bist meine Angst.
Mein grösster und stärkster Gegner.
Aber ich kämpfe weiterhin gegen dich.
Jeden Tag.
September 2016
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Süle (Mittwoch, 13 September 2017 03:06)
Das erinnert mich an einem !
MICH !
Fand ich sehr schön nur weiter so ��