Mittendrin...

 

Gelächter.
Stimmengewirr.
Zankereien.
Kindergeschrei.
Hundebellen.

 

Und mittendrin stehe ich.

 

Schritte um mich herum.
Im Hintergrund fährt ein Zug in den Bahnhof ein.
Seine Bremsen quietschen.
Busse halten vor meinen Augen.
Menschen steigen aus.
Menschen steigen ein.

 

Mütter zerren hektisch ihre Kinder hinter sich her.
Geschäftsleute rauschen vorüber, das Mobiltelefon immer am Ohr.
Verliebte Pärchen turteln an mir vorbei.


Eine alte Frau lässt sich schwer atmend auf einer Bank vor mir nieder, ihr Blick wandert über ihre Schulter zurück.
Ihr Mann hat erst die Hälfte des Weges hinter sich.
Sie lächelt, als unsere Augen sich begegnen.
Ich lächle zurück.
Ihr Mann erreicht uns in dem Augenblick, in dem der Bus hält.
Sie erhebt sich und reicht ihrem langjährigen Partner liebevoll die Hand und lächelt mir nochmals zu.
Dann verschwinden sie aus meinem Sichtfeld, die Menschenmenge lenkt mich zu sehr ab.

 

Es wird wieder still.
Ich schliesse für einen Moment meine Augen.
Geniesse diese Ruhe.
Aber ein Bahnhof ist nie lange ohne Leben.
Ein Bus fährt ein.
Menschen steigen aus.
Menschen steigen ein.
Ein reges Treiben findet wieder seinen Anfang.

 

Und mittendrin stehst du.

 

Unsere Augen treffen sich.
Du lächelst.
Und ich fühle die Wärme, die sich in meinem Körper ausbreitet.
Ich lächle zurück.

 

Gelächter.
Stimmengewirr.
Zankereien.
Kindergeschrei.
Hundebellen.

 

Ich geniesse es, all diese Eindrücke aufzunehmen, wenn ich auf dich warte.
All das ist mir aber nun gleichgültig.
Denn endlich bist du da..
Und das ist alles, was im Moment noch für mich zählt.

 


 

Februar 2007

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Kommentare: 1
  • #1

    Neznakomka (Dienstag, 02 August 2011 19:45)

    Ich liebe dieses Gedicht